Tut was, wir sind soweit es uns
möglich ist; Teil der kosmopolitischen Hoffnung und Welt
Wir haben
dazu zwei Beiträge veröffentlicht.
Indien: Kinderarbeit, Zwangsheirat [Kinderehe und
Kindersex] ist in diesem mehrheitlich hinduistischen Land an der Tagesordnung.
Tessa
Page
Indien
ist ein Land der Gegensätze. Der größte Staat in Südasien zählt nach wie vor zu
den am stärksten wachsenden Volkswirtschaften der Welt. Es ist die Heimat mit
der meisten Millionäre und Milliardäre weltweit. Doch der Wohlstand verteilt
sich alles andere als gerecht: Drei von vier Indern leben in Armut! Gerade
Armut ist ein entscheidender Faktor bei zwei gewichtigen Problemen im Land:
Kinderehen und Kinderarbeit.
In einem indischen Werbespot diskutieren zwei Väter:
"Unsere Töchter sind schon bei ihrer Geburt der Besitz eines anderen. Wie
lange willst du dich darum kümmern? Verheirate deine Tochter im Alter von zehn
bis zwölf und dein Job ist erledigt!"Der Werbespot ist Teil einer
nationalen Kampagne gemeinsam mit UNICEF. Diese Kampagne widerlegt die
vermeintlichen Vorteile einer jungen Heirat. Sie weist außerdem darauf hin,
dass ein niedriges Heiratsalter eng mit der hohen Sterberate junger Mütter
zusammenhängt.
Kinderehen sind in Indien verboten, aber das Gesetz wird nicht beachtet. Jedes fünfte Mädchen wird in Indien verheiratet, obwohl es noch keine 18 Jahre alt ist. Eine grundlegende, einschneidende Verletzung der Menschenrechte. Dafür gibt es viele Gründe wie große Armut, soziale Normen oder religiöse Bräuche.
Kinderheirat beeinträchtigt die Entwicklung eines Mädchens, da
sie zu einer frühen Schwangerschaft und sozialen Isolation führt, ihre
schulische Ausbildung unterbricht, ihre beruflichen Aufstiegschancen
einschränkt und sie einem erhöhten Risiko häuslicher Gewalt aussetzt.
UNICEF arbeitet gemeinsam mit der indischen Regierung
intensiv daran, Kinderheirat zu verhindern. Dafür sind folgende Punkte wichtig:
·
Wirksame Gesetze und ihre Umsetzung durch konsequente
Strafverfolgung
·
Unterstützung der Betroffenen durch Anlaufstellen wie etwa
Telefonhotlines
·
Förderung von Mädchen, indem sie eine Schul- und Ausbildung
sowie Beratungsmöglichkeiten erhalten
·
Gesellschaftlicher Wandel durch die Zusammenarbeit mit
Gemeindevorstehern, Beratung sowie Berichten in den Medien, um ein sicheres
soziales Umfeld zu schaffen
Vor einigen Wochen wurde uns ein Bericht über das Schicksal des
12-jährigen Chotus vorgelegt. Er ist ein Opfer des Kinderhandels in Bihar und musste täglich
14 Stunden in einer Fabrik schuften. Er starb an Tuberkulose, die sich aufgrund
der groben Vernachlässigung, schlechten Ernährung und gefährlichen Umgebung in
der Fabrik verschlimmerte. Ein alltägliches Schicksal vieler Kinder in Indien.
33 Millionen Kinder zwischen 5 und 18 Jahren müssen in dem asiatischen Land arbeiten. Fast ein Drittel dieser Kinder ist unter 15 Jahre alt. Damit zählt Indien zu den Ländern, in denen Kinderarbeit am verbreitetsten ist. Schätzungen gehen sogar von 60 bis 115 Millionen Kindern aus.
Ob sie in der Hitze von Steinbrüchen schwitzen, 16 Stunden am
Tag auf den Feldern arbeiten, Lumpen in den Straßen der Stadt sammeln oder als
Hausangestellte ausgebeutet werden – diese Kinder ertragen ein miserables und
schwieriges Leben.
Sie kämpfen, um genug essen zu können und auch, um ihre Familien
zu ernähren. Und sie gehen nicht zur Schule. Grundlegende Menschenrechte werden
ihnen verwehrt: sich persönlich und körperlich gesund zu entwickeln.
UNICEF arbeitet unermüdlich vor Ort, um die Zustände zu
verbessern:
·
Bildungseinrichtungen werden aufgebaut, Berufsausbildungen
gefördert
·
Einstellungen und Denkweisen der Menschen werden schrittweise
verändert, damit Erwachsene statt Kinder beschäftigt werden
·
Ausbau des Bildungswesens; die Qualität und der Stellenwert von
Bildung wird verbessert
Helfen Sie uns, den betroffenen Kindern eine bessere Zukunft zu
ermöglichen. Gemeinsam mit UNICEF können wir etwas verändern – mit Ihrer
Unterstützung.
Spendenprojekt
Indien - Kinderarbeit wirksam bekämpfen
152 Menschen haben schon
46.858 € online gespendet!
46.858 € online gespendet!
MISEREOR setzt auf ein ganzheitliches Konzept gegen Kinderarbeit. Kinder brauchen Unterricht und Ausbildung und einen Beruf, der eine Perspektive bietet. Die Lebensbedingungen ihrer Familien müssen verbessert werden, damit indische Kinder nicht zur Arbeit gezwungen sind.
Befreiung aus der Schmuckindustrie
In einem Slum im Agra-Distrikt im indischen Bundestaat Uttar
Pradesh stellte Manisha zwölf Stunden täglich gläserne Armreifen her und atmete
die giftigen Dämpfe des Bunsenbrenners ein. Sie verdiente einen Dollar pro Tag.
Schule statt Kinderarbeit
Ein Sozialarbeiter der MISEREOR-Partnerorganisation Vikas
Sansthan überzeugte ihre Eltern, das Mädchen zur Schule zu schicken.
Manishas Mutter erhielt einen Kredit und machte sich als Schneiderin
selbstständig. Kinderkomitees, Selbsthilfegruppen für Mütter sowie
Bildungsarbeit gehören zu diesem ganzheitlichen Projekt, um Kinder vor
dem Arbeiten zu schützen.
Auf staatliche Schulen vorbereiten
Gegen die Kinderarbeit in indischen Sandsteinminen wendet sich der
MISEREOR-Partner Gramya Sansthan. In mehreren Bildungszentren
werden ehemalige Kinderarbeiter an das Niveau von staatlichen Schulen
herangeführt, damit sie dort einen Abschluss machen können.
Teppichkinder lernen Lesen, Schreiben und Rechnen
Die Entwicklungsorganisation der Erzdiözese Agra lehrt
ehemalige Kinderarbeiter aus der Teppichindustrie in 30 Bildungseinrichtungen
Lesen, Schreiben und Rechnen. In Kampagnen klärt sie über den Zusammenhang von
mangelnder Schulbildung und ausbeuterischen Arbeitsverhältnissen auf.
Bildung für Steinbruchkinder
Mit Eisenstangen brechen Mädchen und Jungen Quader aus dem Gestein
und klopfen sie mit Hämmern klein. Viele Familien in Tamil Nadu sind so arm,
dass ihre Kinder von klein auf im Steinbruch schuften müssen, um zum
Familieneinkommen beizutragen. Die Kongregation DMI will den
Teufelskreis aus Kinderarbeit, mangelnder Bildung und fehlenden Perspektiven
durchbrechen und bietet den Kinderarbeitern unter anderem kostenlosen
Nachhilfeunterricht an, der sie dazu befähigt, später in reguläre Schulen zu
wechseln.
Kalkutta – Lernen auf der Müllkippe
In einer kleinen Halle neben einer Müllkippe in einem Armenviertel
von Kalkutta bietet die "Vereinigung der Müllsammlerinnen von
Tiljala" (T-Shed) dank MISEREOR Unterricht an. Hier lernen
Kinder nach dem Müllsammeln Lesen, Schreiben und Rechnen, damit sie eine Ausbildung
machen können und sich eine Alternative zum Müllsammeln schaffen. Der Unterricht ist Teil eines umfangreichen Programms für die Familien, die vom Müll leben: Vermarktung des Mülls, Schaffung alternativer Einkommensquellen, Aufklärungs- und Bildungsprogramme für Frauen und Kinder, Gesundheitsprogramm sowie Lobby- und Öffentlichkeitsarbeit für bessere Lebensbedingungen.
Für unsere umfassenden Projekte gegen Kinderarbeit bitten wir um Ihre Spende. https://www.misereor.de/spenden/spendenprojekte/indien-kinderarbeit-wirksam-bekaempfen/?gclid=EAIaIQobChMI69n737Cj3QIVKSjTCh0cwgDiEAAYASAAEgLo-fD_BwE
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